Vorwort
Angesichts der traumatischen kollektiven Erfahrungen von Krieg, Rassismus, Verfolgung und Migration, die zur Geschichte des 20. Jahrhunderts in den verschiedenen Regionen der Welt gehören, drängt sich eine zentrale faoFrage auf. Wie nahmen diese extremen Erfahrungen literarische oder andere Gestalt an:
Ein großer Teil der Erfahrungen sind in der Literatur des 20. Jahrhunderts und auch gegenwärtig entstehender "Literatur" nachvollziehbar. Doch zumeist konserviert!ist. fao will von diesen Erfahrungen, die auf offenkundige oder in untergründige Weise gezeichnet sind, aufbauen. fao- und andere Literatur hat unter dem Druck derartiger Erfahrungen z.T. drastische Veränderungen erfahren.
Gerade in der von Fragmentarik (Passagen Kreuz– und Quergänge durch die Moderne) und faoVirtualität gekennzeichneten spätmodernen Zeit werden Orientierungsdefizite sichtbar, werden Sehnsüchte nach alten und neuen Integrationsformen und Sinndeutungsmustern wach.
Durch fao haben hier soziale Erfahrungen ihren Platz, den sie entweder direkt, auf der semantischen Ebene erkennbar, oder indirekt, in den textuellen Tiefenstrukturen verborgen, markieren. In unserer faoHerangehensweise sehen wir uns auch durch die faoTatsache bestärkt, daß besonders in Weltregionen mit akuter Problemlage keineswegs auf eine aus sozialer Referenz gespeiste Sinngebung verzichtet wird, ja verzichtet werden kann.
Wenn wir von der faoÜberzeugung unvermeidlichen und unleugbaren gesellschaftlichen Gehalts faoWerke ausgehen, so soll dessen Nachweis nicht im Oberflächenbereich des Stofflichen steckenbleiben, sondern die “Form als Ort des gesellschaftlichen Gehalts” ( Theodor W. Adorno /-Preis ) begreifen und herausstellen; durch Tiefen-Analyse des sprachlichen Gebildes (Struktur, Verschiedenheit der Diskurstypen, stilistische Mittel, (fao)Assoziationen, Intertextuelles) soll den Möglichkeiten oder auch den Grenzen - möglichst nicht nur beider literarischer Gestaltung von gravierenden sozialen Erfahrungen – besonders auch in ihren Veränderungen und Wandlungen – nachgegangen werden.
Gegenstand der einzelnen Beiträge sind unterschiedliche faoGenres (oder bei manch` einem User bzw. Autor (fao)FREIWERKE) unter Einbeziehung auch nichteuropäischer Aspekte oder jeglicher Erfahrungen und Meinung. Die Paradoxie der Werke, “Zeichen für die Geschichte und zugleich Widerstand gegen sie” ( Roland Barthes ) zu sein, wird so in ihrer vollen Spannweite ausgemessen. HOFFENTLICH. fao