Kritiken
Freitag, 29. Februar 2008
Mittwoch, 18. Juli 2007
Aber bitte nicht so egozentrisch:
Montag, 18. Juni 2007
Tagebücher - Notizen zum Tag / zur Zeit = Webauftritt-e:
Das Kümmerliche zeigt sich noch heute, wie man unter PRO UND KONTRA … ggf. KLARTEXT… HILFE … und vielen Stellen, erst recht im wahren Leben anprangert-e, aber mangels Klasse/Masse blieb es bei:
--- siehe Abbildung ---
Mit den ernüchternden Fakten außer
Internetseiten der Bürgerinitiative "Für Delmenhorst"
http://www.fuer-delmenhorst.de
http://www.delmenhorst-sagt-nein.de
nichts - außer knapp 10 Beteiligungen - bewerkstelligt zu haben, kein Aufruf gestartet zu haben ...
Montag, 11. Juni 2007
Vorankündigung von: "Auch er macht-e die WASG zum Selbstbedienungsladen!"
Kandidatur für den erweiterten Bundesvorstand Die Linke
Name: Thomas, Waldheim
Alter: 47
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
von 1994 bis 1995 Besuch der Akademie der Arbeit Frankfurt/Main
seit 1995 Bezirksgewerkschaftssekretär der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit Sitz in Magdeburg
Gründungsmitglied des Kreisverbandes Magdeburg- Börde im Mai 2005. Auf dieser Gründungsveranstaltung gewählt zum Kreisvorsitzenden der WASG Magdeburg-Börde.
Seit November 2006 Mitglied des erweiterten Bundesvorstandes der WASG.
Im Bundesvorstand verantwortlich für Mitgliederwerbung und Betreuung.
Ich kandidiere für den neuen Bundesvorstand, um meine Erfahrungen aus der Mitgliederwerbung für die gemeinsame Linke zur Verfügung zu stellen.
Ich habe diesbezüglich schon an mehreren Veranstaltungen mit der Linkspartei. PDS teilgenommen und hier von meiner Arbeit berichtet. Gleichzeitig könnte ich mir vorstellen, im Bereich Internationales mitzuarbeiten, da ich auch hier während meiner Zeit im erweiterten Bundesvorstand der WASG an verschiedenen internationalen Workshops teilnahm.
Auf der letzten Kreismitgliederversammlung am 23.05.07 bekam ich 100 % der Mitgliederstimmen für eine Kandidatur in den erweiterten Bundesvorstand Die Linke.
Thomas Waldheim
Zur Quelle: http://parteitag.w-asg.de/1105.html
(Übrigens "100 %" sind
= angebliche 29 Mitglieder, wobei darunter bis auf einige wenige Neumitglieder nur Funktionäre waren, die es ihm erlaubten - mitten in der Veranstaltung - eines Fortsetzungsparteitages - eine "linke Empfehlung" zu erhaschen;
= "100 %" bedeutet auch - abermals Alles schön zu färben, wie er ja im letzten halben Jahr besonders aktiv gewesen sein will.
Siehe auch: “28 “-”Mitglieder”-”Strömung …”
P. S.:
Kommt so einer abermals an seine eigentlichen Mitglieder vorbei zum Wahlerfolg, hat die LINKE allein durch ihn schon "eine Laus im Pelz". )
Freitag, 30. Juni 2006
Was in den Reihen, derer, die so gut sein wollen, auch passiert:
Dienstag, 28. Februar 2006
Sentimental Politics
Zur Politik der Gefühle im jüngeren deutschen Kino
Im Jahr 1982 starb Rainer Werner Fassbinder - Wikipedia und Helmut Kohl wurde Bundeskanzler.
Wenig später machte auch Alexander Kluge seinen letzten Film und kaufte sich im neu gegründeten Privatfernsehen ein. Die geistig-moralische Wende der Regierung Kohl verstand sich als Stiftung einer Wertegemeinschaft.
Die Ära war geprägt von sich institutionalisierenden Grabenkämpfen zwischen rechter Politik und linker Gegenkultur einerseits und dem Beginn der Spaßgesellschaft andererseits, die sich im Kino in biederen Filmkomödien niederschlug. Während die versammelte Linke an der Einführung des Privatfernsehens den endgültigen Sieg des Kulturimperialismus nach US-amerikanischem Vorbild geißelte, begab sich Kluge mit seinem Projekt Gegenöffentlichkeit, unterhalb des lähmenden Kampfes um Definitionsmacht zwischen Rechts und Links, ausgerechnet dorthin, wo die
endgültig der Kulturindustrie erlegen schien.Während der zehn Jahre sozialliberaler Politik zuvor hatte das bundesdeutsche Kino insbesondere durch Fassbinder erstmals seit der Zeit der Weimarer Republik wieder internationale Bedeutung erlangt. Einzig Wim Wenders - Wikipedia konnte daran in den 80er Jahren mit
anknüpfen. Auf der Strecke blieb jenes Kino, für das Fassbinder stand: Filme, die Zeitgenossenschaft und politische Analyse mit den Mustern des sentimentalen, des melodramatischen Kinos verbinden, ja, sie als unabdingbare Voraussetzung füreinander inszenieren. Wie kein anderer deutscher Filmemacher seiner Zeit hat es Fassbinder verstanden, die gesellschaftlichen (Unter)Strömungen der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit in den Schicksalen seiner Protagonisten zu aktualisieren.
Der Kitsch, die deutsche Biederkeit und katholische Verlogenheit,
der alltägliche Rassismus und
Antisemitismus in der Kontinuität des Dritten Reichs, sie waren
nicht als historische Wahrheit,
sondern in den melodramatischen Genremustern,
wie sie aus Hollywood bekannt und der Linken verhaßt
waren, als Macht des Sentimentalen für den Zuschauer erfahrbar.
Daß mit der demokratischen Bundesrepublik deutsche Schwermut, deutscher Tiefsinn und kollektiver Auflösungswunsch im Führerprinzip nicht verschwunden waren, das erfuhr man an sich selbst, im Mitempfinden mit den Figuren dieser Filme.Auch Kluges Schreiben und Filmen zielte in diese Richtung, doch arbeitete er anders: Nicht die in den kinematografischen Formen steckende Struktur des Sentimentalen, die unmittelbare Affizierung des Zuschauers im Kino interessierte ihn, sondern die Sicht-barmachung der dialektischen Struktur der Gefühle als Verbindungsglied zwischen individueller und kollektiver Geschichtsbildung gerade unterhalb ihrer akademischen Kanonisierung. Kluges "Denken mit dem Knie" stand Fassbinders "Kniefall vor dem Pathos" gegenüber.Die Verknüpfung von Sentimentalität, Gefühl, Erfahrung und Geschichte unterhalb feststehender und -stellender Begrifflichkeiten, mithin eine originelle Intellektualität, wurde, so scheint es, durch die erstarrenden Polaritäten zwischen Politik und Kultur der 80er und 90er Jahre zerrieben.
Der Errettung des Bildungsbürgers und dem Traum einer deutschen
Elite von rechts stand das
Modell soziologisierter Kunst der kulturellen Linken entgegen.
(In der daraus erwachsenen Figur des linksliberalen, besserwissenden Lehrers hat die Popgeneration seit den 90er Jahren das Exempel für ihren eigenen Hass gefunden.)
war der erste jüngere Regisseur, der wieder jenseits der beschriebenen Polarisierung arbeitete. Sein Film Lola rennt hat in ganz eigener Weise auf die bundesrepublikanische Wirklichkeit reagiert, nämlich in Form eines zeitgenössischen deutschen Märchens, das ebensowenig wie Der Krieger und die Kaiserin die Sentimentalität scheut. "Lola rennt" kam 1998 in die Kinos, dem Jahr, in dem Schröder (Kanzler von Deutschland von 1998 bis 2005) Kohl ablöste und die Neue Mitte das Ende der Lähmung versprach.Mit Heaven hat Tykwer ein weiteres Mal ein Märchen von der Suche nach der großen Liebe und ihrer Erfüllung inszeniert. Diesmal sind die Schauplätze im Land deutscher Sehnsucht angesiedelt - in Italien. Vom dunklen, abgezirkelten Turin, wo Verhaftung und Verurteilung der blonden Protagonistin Philippa stattfinden, flieht der Film mit seinen Figuren in den lichten Süden, in die weiche Landschaft der Toskana. Die Liebe des Carabinieri Filippo ist von solcher Wucht und Plötzlichkeit, daß ihm (und uns) Philippa wie die aus dem Nichts, wie die schaumgeborene Venus im Gemälde des Florentiners Botticelli erscheint. Aus dem Krimi um die Mörderin Philippa wird eine Reise der Läuterung, aus Filippos Begehren brüderliche Liebe, die Philippa schwesterlich erwidert. Kaum in Montepulciano angekommen, lassen sich beide die Schädel rasieren; unter ihrem blond gefärbten Haar ist sie eben so brünett wie er und mit der Rasur tritt die Ähnlichkeit ihrer Erscheinungen in den Vordergrund.Schon die von Tykwer z. T. selbstkomponierte Filmmusik, eine Art Ambient, erscheint, wie der Techno in "Lola rennt", als Ausdruck deutscher Sentimentalität; und auch das deutsche Stereotyp Italien im Bild der Toskana wird noch Bestandteil der Inszenierung: Nur im Traumland kann sich der Wandel von größter Schuld in reinste Unschuld vollziehen. Bevor sich die beiden - Geliebter und Geliebte, Mann und Frau, Brüderchen und Schwesterchen, Hänsel und Gretel, Adam und Eva - ihre Himmelfahrt erschleichen, vereinigen sie sich im Sonnenuntergang auf einem Hügel unter einem Baum. Sie sind zurückgekehrt ins Paradies, unter den Baum der Erkenntnis, der keine Früchte trägt und, anstatt sich zu bedecken, entkleiden und lieben sie sich wie vor dem Beginn der Zeit. Man mag darin den Kitsch mit grobem Strich gezeichnet sehen, doch ist es der Kitsch der deutschesten aller Sehnsüchte, die uns noch in der regierenden Toskanafraktion wiederbegegnet. Dass der US-amerikanisch produzierte Film letztlich zwischen den Ansprüchen differenzierter Figurenentwicklung und bildgewaltiger Inszenierung, zwischen denen europäischen Autorenkinos und des Hollywood-Mainstream scheitert, könnte eine weitere Wiederbegegnung werden. Die märchenhafte Inszenierung der Arbeiten Tykwers findet sich auch als dramaturgischer Aufbau in dem Debüt "Bungalow" von Ulrich Koehler (Kinostart war Ende 2002). Wie viele Märchen erzählt Köhler die Geschichte vom Erwachsenwerden seines Helden. Der Rekrut Paul ist en passant desertiert, kehrt zurück in sein Elternhaus, einen leerstehenden Bungalow, wo kurz darauf und unerwartet auch sein Bruder Max und dessen Freundin Lene auftauchen. Paul verliebt sich in Lene, stichelt gegen den großen Bruder, der sich in väterlicher Verantwortung stilisiert. Wie eine Mutter versucht Lene, zwischen den Brüdern zu vermitteln. Und unversehens hat sie der Hauptakteur des Films, der Bungalow, in seiner Gewalt. Es ist, als erzwinge der Bau die Wiederkehr eines längst vergangenen Familienlebens. Die alten Konflikte brechen auf, als wäre die Zeit einfach stehen geblieben - bis Paul es schafft, vom kleinen Bruder zum Liebhaber und damit erwachsen zu werden. Koehler hat diesen Familienroman, der mit dem Vatermord endet, auch als Ablösung von der Elterngeneration der 68er inszeniert. In der Einrichtung des Bungalows ist besagter linksliberaler Lehrertypus präsent, dessen Sehnsucht der Sohn mithasst und die doch am stärksten in ihm verwurzelt ist: Die Sehnsucht nach dem Traumland, dem Paradies: Paul will mit seiner Schulfreundin nach Afrika abhauen, seine Eltern machen Urlaub in der Toskana!Eine andere Linie des deutschen Gefühlskinos setzt der ebenfalls erste Spielfilm "Klassenfahrt" (Kinostart 26.9.2003) von Henner Winckler (Hochschule für bildende Künste Hamburg) fort. Zwar steht auch hier ein Mädchen zwischen zwei Jungen, doch ganz anders als bei Köhler und Tykwer lädt Klassenfahrt seine Inszenierung nicht mit großen Gefühlen auf, sondern überführt sie in einen Bereich absoluter Unbestimmtheit. Der Film assimiliert die Gleichgültigkeit der Figuren, indem er ihnen gegenüber selbst wie gleichgültig agiert. Diese Gleichgültigkeit ist hier das Emblem der Jugend, einer 10. Klasse, die sich auf Studienfahrt an der polnischen Ostsee befindet und dort zehn Tage lang "nichts" tut. Was währenddessen in den Figuren selbst stattfinden mag, dafür gibt es keinen anderen Ausdruck als Ausdruckslosigkeit. Die Linie, in der "Klassenfahrt" steht, ist die der gefühlskalten und darum gerade hochemotionalen Filme von Angela Schanelec oder Thomas Arslan.Es sind diese beiden Arten der Inszenierung von gefühls- als gesellschaftlichen Realitäten, die wieder im deutschen Kino präsent sind. Der Bildungsauftrag, den das Kino seit je hat, ist die education sentimentale, die Ausbildung der Empfindsamkeit. Die Ablösung von der Elterngeneration findet in den Filmen wieder unter diesem Vorzeichen statt.Kluges Rückzug zum Fernsehen in den 80ern kann man so gesehen strategisch begreifen. Er war immer zuerst dort, wo niemand hin wollte. Insofern hat er auch nie zur Elterngeneration der 68er gehört, die zu überwinden war. "Wir wollen etwas Authentisches erfahren, auch wenn es von jemand erzählt wird, der dieses Authentische erfinden muß, wenn es stimmen soll. Und wir möchten auf dem Grund der Erzählung etwas finden, das echt ist, einen Partikel Wirklichkeit." Diese Sätze aus zwei kürzlich erschienenen Bänden "Fernseh-Nachschriften" umreißen das nun schon fast 20jährige Projekt seiner Fernsehsendungen. War ihm im Kino die Montage das Form gewordene Pendant zur assoziativ funktionierenden Bewußtseinsbildung, die quer durch die Individuen geht, so ist das unaufhörliche Geschichtenerzählen, die Verfertigung der Gedanken beim Reden in der Mündlichkeit der Interviews die Quintessenz seines Fernsehens. Je antiquierter das Wort "Bildungsauftrag" geworden ist, umso aktueller ist das Zusehen bei dieser Verfertigung, zu der Verwerfung, Abschweifung und Assoziation der Gedanken gehören.
Bernhard Groß
Ergänzung 05/2006
Lieber Bernhard -meine Frage wäre noch, ob man Tykwer für seine Märchen, seinen Kitsch obendrein dankbar sein muß. Wenn der das Aufgreifen einer bundesrepublikanischen Wirklichkeit ist, so ist sie nicht meine Wirklichkeit - sowenig wie meine Sehnsucht. Was ist nicht alles deutsche Sentimentalität: german angst, Blaue Blume, Stefan George und Gräfin Pilati nebst Rudolfus im Pool. Bei Tom höre ich vor allem die Qi-Gong-Schüsseln klingeln (ja richtig: eine bundesrepublikanische Klientel bedient er damit). Die Linie zu Fassbinder hört ganz schnell dort auf, wo Tykwers Pathos sich in sich selbst verliebt, also sehr schnell.Danach wird mir unverständlich, wie Du die Opposition aufmachst zwischen Tykwer/Köhler einerseits und Winkler/Arslan/Schanelec andererseits. Optisch ist "Bungalow" viel näher an "Mein langsames Leben", als am tykwerschen Kameraheckmeck und um Optik gehts nun mal. Die Lebensentwürfe, die den Horizont in "Klassenfahrt", "Der schöne Tag" und selbst "Dealer" bilden, sind schließlich ziemlich konservativ, werterhaltend in ihrer Sehnsucht, bei Schanelec heiraten die Achtzehnjährigen. Trotzdem kommt niemand auf die Idee, die Filme kitschig zu nennen und das liegt natürlich an ihren gleich gültigen Einstellungen (nicht: gleichgültiger Einstellung).Was für Quoten hat Kluge eigentlich? Darf man das fragen? Und weiß es jemand? Die letzten drei Male hat mich auf jeden Fall immer der bärbeißige Peter Berling mit wechselnden Kopfbedeckungen angeknurrt und irgendwann - pardon - wird das öde. Großartig dagegen, wenn Nanni Moretti auf einer römischen Kundgebung so richtig der Kragen platzt und er im Eifer der Berlusconischelte ins Mikro beißt. Auch eine education sentimentale.
Bei uns freu ich mich auf "Fickende Fische", "Herz im Kopf" und "Venus.de - die bewegte Frau". Ja!Gruß, Dein Urs